TSV-Trainer Helmut Bedö berichtet über Vorbereitung – Derby gegen Wiesent am 24. März
Am Sonntag haben die Zuschauer im Sportpark Burglengenfeld beim Testspiel der ersten Mannschaft des TSV Wörth gegen den FSV Steinsberg ganze elf Tore bestaunt. Beim 6:5-Sieg der jungen Wilden aus dem Gschwelltal gab es einen Vorgeschmack auf die neue Spielidee der Wörther Mannschaft. Gleichzeitig war es der einhundertste „Arbeitstag“ des neuen Trainers Helmut Bedö, der am 1. Dezember 2023 mit der Mission Klassenerhalt beauftragt wurde. Höchste Zeit für eine 100-Tage-Bilanz und einen Ausblick auf die nähere Zukunft beim TSV Wörth.
Zur Ausgangslage: Am 24. März um 14 Uhr empfängt der TSV im heimischen Gschwelltal den SV Wiesent zum Derby. Die Gäste haben mit ihren 26 Punkten den Klassenerhalt bereits so gut wie sicher. Wörth hingegen hat erst 19 Zähler (5/4/9) und steckt mitten im Abstiegskampf. Der TSV war zwischen 2012 und 2018 in der Kreisklasse, schaffte nach mehreren Anläufen den Wiederaufstieg. Seitdem sind die TSVler wieder ein fester Bestandteil der Kreisliga 1. Und das soll auch so bleiben.
Herr Bedö, kann man bei einem 6:5 von einem gelungenen Testspiel sprechen?
Helmut Bedö: Grundsätzlich bin ich zufrieden, denn die Spieler haben schon sehr viele Aspekte unserer Spielidee verinnerlicht und wir arbeiten akribisch an den taktischen Abläufen mit und gegen den Ball. Allein von der Anzahl unserer sogenannten „hundertprozentigen“ Torchancen hätte das Spiel zweistellig ausgehen müssen. Wir müssen es jedoch auch mit den Ersatzkräften von der Bank schaffen, die defensive Stabilität besser zu beachten. Aber lieber ist mir ein 6:5 als ein 0:0 oder 1:0. Wir spielen in erster Linie für unsere Zuschauer, Mitglieder und Fans und wollen diese mit attraktivem, offensivem Fußball unterhalten. Am Samstag um 16.30 Uhr steht beim TSV Aufhausen das letzte Testspiel an. Eine Woche später starten wir gegen unseren Nachbarverein SV Wiesent in die Restrückrunde.
Wie bewerten Sie den Kader? Bedö:
Er ist sicherlich einer der spannendsten Kader im Regensburger Fußballkreis und ich bin glücklich, mit genau diesen Spielern arbeiten zu dürfen. Das Potenzial ist riesig und die Entwicklungsfähigkeit vieler Spieler enorm. Wir haben definitiv die Qualität, um in der Kreisliga zu bestehen. Ich bin mir sicher, dass wir da unten rauskommen und den Klassenerhalt schaffen können, wenn alle weiterhin den Aufwand und die Energie investieren wie in den vergangenen Wochen.
Wie lief die Vorbereitung?
Bedö: Wir sind voll im Soll. Wir trainieren sehr intensiv
, taktisch wie technisch. Nebenbei gibt es individuelle konditionelle Aufgaben, Videoanalysen und Teamevents zur Förderung der Kameradschaft. Wir wissen um unsere Stärken und werden alles dafür tun, diese Stärken auch in den Punktspielen selbstbewusst und mutig unseren Zuschauern auf dem Platz zu präsentieren. Die Jungs sind überaus motiviert, wissbegierig und zeigen sich als eingeschworenes Team. Besondere Freude macht mir, dass viele Spieler den Trainerstab aktiv mit Ideen, Analysen und ehrenamtlichem Engagement unterstützen. Wir funktionieren als Kollektiv und das ist ein großer Pluspunkt.Wie sind Sie im Verein angekommen und wer sind Ihre wichtigsten Ansprechpartner?
Bedö: Ich wurde beim TSV mit offenen Armen und viel Herzlichkeit empfangen. Der Verein ist äußerst strukturiert und gut geführt. Die Beziehung zu Abteilungsleiter Matthias Groß entwickelt sich zu einem freundschaftlichen Vertrauensverhältnis. Er und sein Stellvertreter Markus Weinzierl – der ebenfalls mit viel Herzblut den Verein voranbringen möchte – versuchen alles, was realisierbar ist, auch möglich zu machen. Mit den Verantwortlichen der zweiten Mannschaft und der Jugendteams – allen voran der U 19 – herrscht ein sehr gutes Verhältnis und wir ziehen am gleichen Strang. Bemerkenswert ist zudem, wie Kapitän Dominik Fischer wie ein Teammanager viele Aufgaben im Hintergrund übernimmt und die Geschicke der Mannschaft aktiv gestaltet. Auch zeigt es sich als Privileg, mit Co-Trainer Stefan Glöckl zusammenzuarbeiten. Sowohl charakterlich als auch von seinen fachlichen Kompetenzen als Pädagoge und nicht zuletzt von seinen fußballerischen Qualitäten profitiert die Mannschaft enorm.
Wie waren Sie mit den Testspielen zufrieden?
Bedö: Es stehen ein 2:3 gegen den Landesligisten FC Tegernheim, ein 2:2-Unentschieden gegen den Kreisliga-Spitzenreiter Kareth II, ein 5:2 gegen den TV Geisling und, wie erwähnt, ein 6:5 gegen den FSV Steinsberg auf unserem Leistungsblatt. Das kann sich durchaus sehen lassen. Auch wenn wir noch nicht alles umsetzen konnten, was wir uns gemeinsam vorgenommen haben, möchten wir nicht unrealistisch werden. Es war von vornherein klar, dass unsere Spielphilosophie seine Zeit benötigen wird. Diese werden wir uns auch geben.
Was erwarten Sie vom Derby?
Bedö: Es ist definitiv ein besonderes Spiel für beide Mannschaften. Beim Gast ist die klare Handschrift von Trainer Oliver Peinl zu erkennen, der dort großartige Arbeit leistet. Wir gehen somit mit einem gesunden sportlichen Respekt in die Partie, wollen aber auch deutlich machen, dass wir ein Heimspiel haben und nicht zuletzt deshalb alles in die Waagschale werfen werden, da unsere tabellarische Situation eine ganz andere ist. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Derby nur eine von acht ausstehenden Partien ist, in denen es überall drei Punkte zu ergattern gibt. Gleich im Anschluss folgen ebenso wichtige Partien gegen die direkten Konkurrenten SG Walhalla, SV Türk Genclik, SC Sinzing und den TSV Wacker 50 Neutraubling. Es wird für uns eher ein Marathon als ein Sprint. Aber ohne Zweifel würde uns ein guter Start in die Karten spielen.