Unvergessliche Tage beim Turnfest in Berlin
TSV war stark vertreten – Sportliche Erfolge – Kultur und Freizeit kamen nicht zu kurz
Wörth. (bl) Beim 35. Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin waren die Leistungsturnerinnen des TSV Wörth stark vertreten. Über 80 000 aktive Turner aller Altersklassen und Sparten wetteiferten während der ganzen Woche um Pokale, Medaillen und Urkunden.
20 Turnerinnen mit vier Betreuern beziehungsweise Kindern vom TSV waren mit von der Partie. Ein Teil der Gruppe fuhr am Samstag mit dem Zug nach Berlin. Der Rest machte sich später mit einem Kleinbus auf den Weg. Fast zeitgleich kam man um 19 Uhr in der Emil-Fischer-Schule in Berlin-Wittenau an. Nach Bezug der zwei Klassenzimmer machte sich ein Teil der Gruppe gleich auf den Weg zum Brandenburger Tor und zur Straße des 17. Juni. Dort wurde das Internationale Deutsche Turnfest unter dem Motto „Farben der Leidenschaft“ offiziell eröffnet. Eine bunte Mischung aus Tänzern, Trommlern, Kindern und Turnstars wirkte mit.
Am nächsten Morgen traten die ersten Aktiven beim DTB-Wahlwettkampf an. Hier können die Teilnehmer vier Disziplinen aus den Bereichen Gerätturnen, Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen, Trampolinspringen und Rope Skipping wählen. Am Abend stand der Besuch der Tuju-Party an. Ab 20 Uhr eröffneten die Tore zu den drei Partyhallen nach dem Motto: „Wie bunt ist das denn!“
Wenig Schlaf gab es für das TGW-Jugendteam: Um 9.15 Uhr fiel tags darauf der Startschuss für die Schwimmstaffel im Olympia-Forum; im Anschluss folgte das Turnen in der Messe. Die ältere TGW-Mannschaft konnte kurzfristig Karten für das Mehrkampffinale der Männer ergattern. Sie war live dabei, als Lukas Dauser vor 6 000 Zuschauern den Mehrkampf gewann. Zum Abschluss des Tages traf sich die Gruppe zum Abendessen.
Die Jugendmannschaft musste am nächsten Tag frühmorgens los, um die letzte Disziplin, die Pendelstaffel, zu absolvieren. Außerdem waren die 16/17-Jährigen mit ihrem Wahlwettkampf dran und die TGW-Erwachsenen mussten ihre Disziplinen für den Gruppenwettkampf absolvieren. Singen, Gruppenturnen und Medizinballweitwurf wurden erfolgreich gemeistert. Zum Abschluss des Tages war die Gruppe bei der Stadiongala im Olympiastadion wieder vereint. Begrüßt wurden die Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion vom Präsidenten des Deutschen Turnerbundes, Dr. Alfons Hölzl aus Regensburg, und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die 6 000 Mitwirkenden nahmen in der spektakulären Show die Zuschauer mit auf eine besondere Reise unter dem Motto: „Turner on Tour – Sightseeing durch Berlin“. Ein doppelstöckiger Cabrio-Bus „kutschierte“ die Turner durch die Turnfeststadt und hielt an wohlbekannten Kult-Stätten wie dem Wannsee, Ku’damm oder der Party-Meile an der Warschauer Straße. Aufs Korn genommen wurden auch die Pannen um den Bau des Berliner Flughafens. Internationales Flair boten Showteams aus Dänemark, Finnland, Japan und der Schweiz. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die offizielle Verabschiedung von Fabian Hambüchen.
Am Mittwoch fand um 11 Uhr die Siegerehrung der TGM/TGW im Sommergarten der Messe statt. Dies war der teilnehmerstärkste Wettkampf des Turnfests. Hinter den Abkürzungen verbirgt sich der wohl vielseitigste Wettkampf, den die Deutsche Turnerjugend zu bieten hat: Turnerjugendgruppenmeisterschaft/Turnerjugendgruppenwett-kampf. Die Sportler können aus den folgenden Disziplinen wählen: Gruppenturnen, Tanzen, Gymnastik, Singen, Pendelstaffel, Schwimmstaffel, Medizinballweitwurf und Orientierungslauf. Die TGW-Jugendmannschaft erreichte mit 26,60 Punkten (8,95 Turnen; 8,65 Pendelstaffel, 9,00 Schwimmstaffel) den 34. Platz von 92 Teams. Das Team der TGW-Erwachsenen schaffte mit 27.65 Punkten (8,65 Turnen; 9,5 Singen; 9,5 Medizinballweitwurf) den 35. Platz von 72 Teams. Nachmittags absolvierten die Altersklassen 18 bis 29 ihren Wahlwettkampf. Die Mädels der Jugendgruppe ergatterten währenddessen bei der Autogrammstunde von Florian Hambüchen Autogrammkarten und Schnappschüsse.
Besonderes Frühstück
Die anstrengenden Tage in Berlin, bei denen alle Teilnehmer im Durchschnitt zehn bis 15 Kilometer zu Fuß unterwegs waren, waren nun vorbei. Die restlichen beiden Tage standen unter dem Motto „Kultur und Sightseeing“. Der Donnerstag begann mit einem Frühstück auf dem Fernsehturm. Das war ein Geburtstagsgeschenk der Turnerinnen für Trainerin und Organisatorin Lydia Fischer. Anschließend ging es zum Brandenburger Tor. Besonders viel Spaß hat den Turnerinnen der „Berlin uff Achse“-Test gemacht. Das ist ein Fitnesstest für jedes Alter mit Mitmachstationen vor dem Platz der Republik, Hauptbahnhof, Washingtonplatz und dem Kranzler-Eck. Den Rest des Tages vergnügten sich die Gruppen auf dem Kurfürstendamm, einige besuchten das KaDeWe. Der Tag wurde mit einem Essen abgeschlossen.
Am letzten Tag ging es noch zum Checkpoint Charly. Anschließend genossen alle die einstündige Spreefahrt durch das Regierungsviertel und entlang der Museumsinsel. Nachmittags ging es letztmals zu den Messehallen, in denen einige auf den AirTrack-Bahnen turnten, andere besuchten eine Choreographie-Werkstatt. Die Übungsleiter holten beim BTV-Stand noch die Urkunden für den Wahlwettkampf ab. Zur Freude der Trainer wurden einige sehr gute Platzierungen erreicht. In der Altersklasse 14/15 schaffte Maja Hammerschmid unter knapp 500 Teilnehmern mit 42,82 Punkten einen hervorragenden 17. Platz. Sophia Berger landete unter 462 Startern in der AK 16/17 mit 40,95 Punkten auf dem 53. Platz. 275 Aktive waren in der Altersklasse 18/19 mit dabei. Christina Lorenz holte sich hier mit 42,56 Punkten den 16. Platz. Jasmin Wirth wurde in der AK 20-24 mit 42,41 Punkten 31. von 315 Aktiven. Bei den 35-39-jährigen wurde Julia Wolf 15. von 57. Beate Lorenz erreichte in der AK45-49 von 101 Teilnehmern den vierten Platz. Lydia Fischer wurde 16. Um 19 Uhr trafen sich alle zur Abschlussveranstaltung im Sommergarten.
Ein großes Lob erhielten die Turnerinnen von den Übungsleitern. Alle waren von der Woche in Berlin begeistert, kehrten wohlbehalten zurück und hoffen, in vier Jahren, beim Internationalen Deutschen Turnfest in Leipzig wieder mit von der Partie zu sein.
