Bevölkerung nahm Abschied von Dieter Delp – Träger der Bundesverdienstmedaille
Familie, Freunde und die restliche Stadtbevölkerung haben sich am Montagnachmittag in der Pfarrkirche und auf dem Friedhof von Dieter Delp verabschiedet. Für die Trauerfeier setzte der TSV Wörth zu Ehren seines früheren Vorsitzenden eine von dessen Regeln außer Kraft: Der Verein nahm mit Fahne teil.Von Kindesbeinen an sei Dieter Delp dem TSV verbunden gewesen, sagte Pfarrer Johann Baier. Ab den Siebzigerjahren war er dort Kassier, Schriftführer, schließlich für über drei Jahrzehnte Vorsitzender bis zum Jahr 2016. Im selben Jahr erhielt er die Bundesverdienstmedaille. Auch ihn selbst habe Delp kurz nach seiner Ankunft in Wörth in den TSV geholt, erinnerte sich Baier. Bei der Vorbereitung für das Gründungsfest des TSV im Jahr 2013 hätten sich weitere enge Kontakte zwischen den beiden ergeben, sagte der Pfarrer.Schmautz: „Für uns alle ein Vorbild“Im Stadtrat sei Delp aktiv gewesen, ebenso bei den Pfarrsenioren. Letztere erinnerten sich gern an seine zahlreichen Fotovorträge, sagte Baier. Daheim sei er Papa, Opa und Ehemann gewesen, der mit seiner Familie viel Zeit verbracht habe – besonders gern im Gebirge. Für die Stadt Wörth sprach der zweite Bürgermeister Gerhard Schmautz. Eine kurze Rede werde Delps Engagement nicht gerecht, sagte er. 27 Jahre habe Delp sich im Stadtrat für Wörths Bürger eingesetzt. „Dieter Delp war für uns alle ein Vorbild“, sagte Schmautz. „Wir verlieren einen großartigen Menschen.“ Er legte später am Grab im Namen der Stadt eine Schale nieder. Ekkehard Hollschwandner sprach als Vorsitzender des TSV und der Überparteilichen Freien Wählergemeinschaft. In beiden Ämtern folgte er auf Delp. Dessen Einsatz sei „Vorbild und Verpflichtung zugleich“ gewesen, sagte Hollschwandner. Er selbst habe sich, als er neu in seinen Ämtern war, als „der neue Delp“ vorgestellt.Hollschwandner würdigte Delps Verdienste um TSV und ÜWG. So habe er den FW-Kreisverband mitgegründet und lange Jahre den Wörther Ortsverband geleitet. „Wäre er ein Militär gewesen, hätten seine Orden den Großteil seiner Uniform bedeckt“, sagte Hollschwandner. Diesen Ehren fügte der TSV am Montag noch eine hinzu. Für Dieter Delp könne man schon einmal eine Ausnahme von einer Regel machen, die dieser selbst eingeführt habe, sagte Hollschwandner. „Der TSV nimmt diesmal die Fahne mit aufs Grab.“ Nach dem Requiem führte ein Trauerzug zum Friedhof.