Gürtelprüfung der besonderen Art

Die Judoabteilung des TSV Wörth stellte im Jubiläumsjahr einen bezirksübergreifenden Lehrgang auf die Beine. „Es lief hervorragend.“ Der nächste Höhepunkt wartet schon


Anlässlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums des TSV Wörth wagte sich die Judoabteilung um ihre engagierte Abteilungsleiterin Mandy Vogel an ein ganz besonderes Ereignis heran. Am Sonntag veranstaltete man mit zwei Spitzentrainern einen bezirksübergreifenden Trainingstag für verschiedene Altersklassen.Zudem legte Sophie Frank

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, die von Geburt auf mit einem Handicap zu leben hat, ihre Gürtelprüfung. Ab sofort darf sie den gelb-orangen Gürtel tragen.

Bereits am Freitag und Samstag waren viele ehrenamtliche Helfer mit den Vorbereitungen der Großveranstaltung beschäftigt. Unter anderem mussten insgesamt 220 Judomatten aus der alten Schulturnhalle in die Zweifachhalle transportiert und dort verlegt werden. „Das war natürlich schweißtreibend. Aber die Veranstaltung lief hervorragend, was für den großen Aufwand mehr als entschädigt“, erklärt Judo-Abteilungsleiterin Mandy Vogel, die mit Radu Ivan vom TSV Abensberg und Kadertrainer Manfred Schmid von der DJK Ensdorf zwei Toptrainer gewonnen hat. „Radu hat den sechsten Dan, Manfred den dritten. Wir konnten von den beiden wahnsinnig viel lernen und für unsere Arbeit im Verein als Trainer und Kämpfer profitieren“, sagt Vogel.

Dabei waren auch Schwarzgurtträger

Teilgenommen am Trainingstag haben Sportler vom TSV Neutraubling, von der DJK Ensdorf, vom SV Nittendorf, vom TSV Mitterfels und natürlich vom TSV Wörth. „Am Vormittag wurden die Nachwuchs-Judoka bis zur U13 unterrichtet. Radu und Manfred hatten vieles mit eingebaut. Die Einheit beinhaltete spielerische, turnerische und vielfältige technische Elemente. Auch Partnerübungen und ein Randori kamen nicht zu kurz“, sagt Vogel, die sich über 54 Teilnehmer freute.

Am Nachmittag kamen Judoka ab der U15 sowie Erwachsene zum Einsatz. „Unter den 20 Teilnehmern waren auch einige Schwarzgurte. Ich selbst habe natürlich auch aktiv mitgemacht. So eine Chance, von solch renommierten Trainern geschult zu werden, erhält man schließlich nicht alle Tage“, freut sich Mandy Vogel.

Ein Höhepunkt waren zwei Gürtelprüfungen. Zum einen legte Alexander Gröschl den Gelb-Gurt ab, damit er an U13-Wettkämpfen teilnehmen darf. Zum anderen darf Sophie Frank ab sofort den gelb-orangen Gürtel tragen. „Sophie ist von Geburt an gehandicapt. Die Prüfungen zu weiß-gelb und gelb legte sie mit allen anderen Judoka ab. Diesmal unterzog sie sich der Prüfung nach dem Inklusions-Reglement“, berichtet Vogel. Manfred Schmid verfügt über die nötige Lizenz, eine derartige Prüfung abnehmen zu dürfen. „Mit den Leistungen von Sophie und Alexander war er sehr zufrieden“, freute sich Vogel, die Sophie unter ihren Fittichen hat. „Sie ist ein tolles Mädchen, Jahrgang 2010. Sophie ist voll integriert, sie wird von allen gemocht und unterstützt.“ Im Training macht sie bei allen Übungen mit. „Wenn es bei einem Wurf zu hoch hinausgeht, was durchaus gefährlich werden kann, wenn man nicht korrekt fällt, zeige ich Sophie Alternativen auf.“ Zudem hat Vogel großes Lob für die junge Nachwuchskämpferin übrig: „Sophie ist immer top vorbereitet, erledigt ihre Hausaufgaben mit großer Leidenschaft und Ehrgeiz. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten macht sie ihre Sache nicht nur gut, sondern hervorragend.“

In zwei Wochen steht für die Wörther Judoabteilung bereits der nächste Höhepunkt an. Erstmals wagt sich das Team an einen Zwei-Tages-Wettkampf heran. Am Samstag, 30. September, findet in Wörth die Oberpfalzmeisterschaft der U15 statt, einen Tag darauf die Bezirksmeisterschaft der U9. Zudem werden Ranglistenturniere für die U11, U13 und U18 abgehalten. „Wir haben vielversprechende Talente in unseren Reihen. Der eine oder andere hat gute Chancen auf einen Platz auf dem Treppchen“, ist Mandy Vogel sicher. Ohne Eltern und weitere freiwillige Helfer sind derartige Großveranstaltungen nicht zu bewerkstelligen.

„Wir nehmen die Herausforderung an und geben unser Bestes“, sagt Mandy Vogel.