Ende Juni feiert der TSV Wörth seinen 150. Geburtstag, die Planungen sind weit gediehen
Von Simon Stadler / Donau-Post
Eine große Rolle, vielleicht sogar die entscheidende, spielte das Feuerwehrfest im Juni 2018. Damals feierten die Wörther Floriansjünger ihr 150-jähriges Bestehen im Paradies, wie die Einheimischen das idyllische Gschwelltal nennen. Es waren rauschende Tage, unbeschwert und ausgelassen, und mit dabei war natürlich auch der größte Wörther Ortsverein: der Turn- und Sportverein von 1873.
Damals reifte in den TSV-Mitgliedern ein Wunsch: So was wollen wir auch ! So ein Fest wollen wir auch feiern ! Und das tun sie nun, vom 23. bis 26. Juni 2023.
Eines sei natürlich klar, sagt TSV-Gesamtvorsitzender Ekkehard Hollschwandner: Es macht einen großen Unterschied, ob man zu einem Fest eingeladen wird und mitfeiert – oder ob man es selbst ausrichtet und für alles verantwortlich ist. In der Jahreshauptversammlung im Oktober 2018 habe er gesagt, dass man die kommenden fünf Jahre nutzen müsse, dass man sofort mit voller Kraft loslegen müsse, erinnert sich Hollschwandner. Klar, auf den ersten Blick seien fünf Jahre viel, weiß Hollschwandner, aber in Wahrheit dann doch gar nicht sooooooo viel: Wenn man bedenke, was alles dranhängt an einem Fest dieser Größenordnung, was alles zu organisieren ist, dann brauche man diese Jahre. Die Zeit sei ja auch verflogen, man stehe jetzt am Anfang des Jahres 2023 – und damit kurz vorm Fest, sagt Hollschwandner. Der Verein sei erfüllt von Tatendrang, sagt Festleiter Martin Gritschmeier: „Die Vorfreude steigt.“ Im Gespräch mit unserer Zeitung stellen die beiden den Planungsstand vor.
Festwirt: Im Sommer 2019 habe sich der Festausschuss gebildet, blickt Hollschwandner zurück; und so ziemlich der erste Schritt sei die Suche nach einem Festwirt gewesen. Der TSV arbeitet mit Bernhard Zipperer aus Falkenstein zusammen, der das Jubiläum als Festwirt begleiten und die Verpflegung der Besucher organisieren und sicherstellen wird. Man habe hier einen starken und verlässlichen Partner gefunden.
Struktur: Das Gelingen eines Festes steht und fällt mit den Festleitern. Martin Gritschmeier stellte sich als Festleiter zur Verfügung, sein Stellvertreter wurde Stephan Röhrl. Aus persönlichen Gründen ist es Röhrl aber nicht möglich, diesen Posten nun zu bekleiden. Als neuer zweiter Festleiter stellte sich der Torhüter der ersten Fußballmannschaft bereit, Max Fichtl, der für den TSV brenne, wie Hollschwandner lobt. Im Festausschuss, der sich aus zirka 15 Personen zusammensetzt, wurden und werden die Planungen vorangetrieben. Und dann gibt es da noch eine Lenkungsgruppe, der Franz Söldenwagner und Hollschwandner angehören. Diese Lenkungsgruppe koordiniert, fungiert als Bindeglied. Es sei gelungen, eine sehr gut funktionierende Struktur zu bilden, finden Hollschwandner und Gritschmeier. Unverzichtbar ist auch die Festschrift, darum kümmert sich federführend Josef Raith.
Ehrenämter: Ein ganz entscheidender Schritt war dann die Suche nach einem Patenverein: Der Blick der Wörther fiel aufs andere Donauufer, zum SV Pfatter. Man sei sofort auf einen Nenner gekommen, habe die gleichen Sichtweisen und Vorstellungen, sagt Hollschwandner. Im September 2022 besiegelten die beiden Vereine ihre Verbindung beim Patenbitten in Pfatter. Zu besetzen waren auch die Ehrenämter. Als Festmutter fungiert Lydia Fischer, was Hollschwandner freut: „Sie ist ja eine Ur-TSV-lerin.“ Der TSV sei historisch erst mal ein Turnverein gewesen, habe seine Wurzeln im Turnsport. Von daher sei es sehr passend, mit einer Vollblutturnerin wie Lydia Fischer ins Fest zu gehen. Festbraut ist Lena Fuchs – und auch das passt wie angegossen, findet Hollschwandner: Sie ist die Enkelin von Renate Fuchs, einem weiteren TSV-Urgestein. Auch der Posten des Schirmherrn sei mit Rudi Rieder goldrichtig besetzt, sagt der Vorsitzende: Rieder sei ein junger und sehr engagierter Unternehmer, der den TSV gerne unterstütze; die Familie Rieder sei dem Verein stets verbunden gewesen. Mit dem Trio sei der TSV bestens aufgestellt.
Festgelände: Feiern wird der TSV natürlich im Gschwelltal. Also da, wo vergangenes Jahr auch die KLJB und vor sechs Jahren die Feuerwehr gefeiert hatten. Das Zelt wird laut Gritschmeier 1 500 bis 1 800 Gäste fassen. Auch eine Bar wird es geben, Kaffee und Kuchen, Schausteller – das volle Programm.
Ablauf: Die Planung, wie die vier Festtage genau ablaufen sollen, ist bereits weit fortgeschritten. Gritsch- meier gewährt einen ersten Einblick: Am Freitag soll es losgehen mit dem Festauftakt, dem Einholen und dem Bieranstich. Die Partyband „Trio Voigas“ soll ihrem Namen alle Ehre machen. Die Bar öffnet, wie auch an den Folgetagen, um 22 Uhr. Am Samstag ist das Totengedenken vorgesehen, bei dem – stellvertretend für alle verstorbenen Mitglieder – an Ehrenmitglieder erinnert wird, die den Verein geprägt haben. Abends spielt die Band „Schdog Narrisch“. Der Höhepunkt ist der Festsonntag mit Einholen, Frühschoppen, Kirchenzug und Festgottesdienst mit Fahnenweihe. Mittags spielt die Festkapelle auf – naheliegenderweise ist das die Stadtkapelle Wörth. Nachmittags schlängelt sich ein Festzug durch Wörth. Einladen wird der TSV insgesamt 50 bis 60 Vereine, voraussichtlich. Für den Abend ist die Band „Bayerisch4Fun SchmusiMusi“ engagiert. Am Montag soll das Fest mit einer Tombola und der Band „Notausstieg“ enden.
Zusammenhalt: Ein Gründungsfest dieser Größe, das Herrichten, das Abbauen, erfordert vor und hinter den Kulissen Helfer. Viele, viele, viele Helfer. Gritschmeier vertraut felsenfest auf den Rückhalt der Mitglieder. Er geht davon aus, dass bis zu 300 Leute unterstützen, dass 100 bis 150 TSV-ler aktiv mitmarschieren. Die einzelnen Abteilungen werden in ihrer jeweiligen Kleidung auftreten, werden so ihre jeweilige Sportart repräsentieren und zeigen: Wir sind ein großer und bunter Verein. Der Zusammenhalt untereinander, zwischen den Abteilungen, der Gemeinschaftssinn, das alles sei großartig, bekräftigen Hollschwandner und Gritschmeier. Anders gehe es auch gar nicht.
Rahmenprogramm: Der TSV will nicht nur ein großes Fest im Juni feiern und es dabei belassen. Er möchte, über das Jubiläumsjahr verteilt, immer wieder Akzente setzen, Farbtupfer. Und so zeigen, wie vielfältig der Sport ist. Hollschwandner verweist – beispielsweise – auf die Stadtmeisterschaften im Kegeln und Tischtennis oder auf das Cyclo-Cross-Rennen im Oktober, das den Breiten- und den Spitzensport verbindet (wir berichteten). Ein großer Ehrenabend findet am 14. April im Gasthof Geier statt. Ausgezeichnet werden Mitglieder, die seit 25 beziehungsweise 40 Jahren dabei sind – insgesamt wahrscheinlich um die 150 Personen.