Der TSV Wörth will zurück in die Kreisliga

Das Ziel lautet: Rückkehr in die Kreisliga! Dort spielte der TSV 1873 Wörth fast 15 Jahre, bevor man 2012 in die Kreisklasse abgestiegen ist. Seitdem peilt man immer wieder aufs Neue den Aufstieg an. „Leider hatten wir in den letzten Jahren jeweils den Start oder die Rückrunde verpatzt, auch aufgrund immensen Verletzungspechs“, erklärt Abteilungsleiter Armin Lorenz, selbst viele Jahre als Keeper ein fester Bestandteil der ersten Mannschaft. Der Start ist schon Mal geglückt. Nach dem Heimsieg über Moosham am Sonntag konnte die Luttner-Elf acht Siege bei einer Niederlage in Pfatter feiern! Nun führt man die Tabelle mit einem Punkte Vorsprung auf Peising und Moosham an, hat aber noch zwei Nachholspiele in Alteglofsheim und Aufhausen in der Hinterhand. Beide Partien fielen in der Vorwoche widriger Platzverhältnisse zum Opfer.

In der Anfangsphase war Moosham brandgefährlich, hätte durchaus zwei oder drei Tore erzielen können, aber Wörths Keeper Max Fichtl parierte glänzend. Mit dem 1:0 durch Stefan Glöckl (32.) übernahm Wörth das Spielgeschehen. Daniel Sperl (44.), Johannes Vilsmeier (65.) und Manfred Feldmann (82.) legten nach und sorgten vor 350 Zuschauern für einen verdienten 4:0-Heimsieg über den starken Aufsteiger aus Moosham. „Der Sieg ging in Ordnung und hätte sogar noch höher ausfallen können“, so Luttner.

„Wir fühlen uns wohl in der Kreisklasse I mit den vielen Derbys, dennoch wollen wir natürlich endlich wieder zurück in die Kreisliga“, so Lorenz, der sich im November wohl zum zweiten Mal als Abteilungsleiter wählen lässt. „Wenn mich die Mitglieder wollen, bin ich bereit!“ Doch das dürfte kein Problem sein, denn Lorenz leistet tolle Arbeit, ist mit seiner ruhigen, sympathischen Art überall beliebt und geschätzt.

Nach einem dritten und zwei vierten Plätzen soll Trainer Walter Luttner nun endlich der Aufstieg gelingen. „Walter kniet sich voll rein, ist ein 100prozentiger TSVler, der weit mehr leistet, als er es als Trainer tun müsste. Im Prinzip ist er zugleich auch der sportliche Leiter“, lobt Lorenz. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist das Team in der aktuellen Saison von schwerwiegenden Verletzungen bisher verschont geblieben. Aktuell fällt lediglich Dominik Fischer längere Zeit aus. Große Freude herrschte vor der Saison, dass mit Fabian Zinner und Stefan Glöckl zwei Eigengewächse vom TV Oberndorf aus der Bezirksliga zum TSV zurückgekehrt sind. Torjäger Zinner war lange verletzt, kann aber nun wieder mitwirken.

Auch die Zweite Mannschaft in der B-Klasse hat es sich mit dem Trainerduo Alois Fischer und Christian Neumeier als Ziel den Aufstieg, also die direkte Rückkehr in die A-Klasse, gesetzt. „Insgesamt haben wir 30 Spieler zur Verfügung. Wir trennen nicht strikt zwischen dem Kader der Ersten und der Zweiten. Jeder spielt dort, wo er gebraucht wird“, erläutert Lorenz.

Luttner und Lorenz dämpfen die derzeit herrschende Euphorie, denn in der ausgeglichen Kreisklasse können fast alle Mannschaften jeden schlagen. Über den guten Start freut sich Lorenz: „Wir haben ihn uns erhofft, aber planbar war er natürlich nicht.“ Weiter fordert er konsequent am Ball zu bleiben: „Im Vorbeigehen werden wir sicherlich nicht aufsteigen können. Konzentration, Trainingsfleiß und gute Leistungen sind gefragt!“ Als größte Mitkonkurrenten werden Moosham, Pfatter, Großberg, Peising und eventuell noch Mintrachin gesehen. Viel Wert legt Walter Luttner auch auf die jungen Spieler. So kehrte Moritz von Lieven aus der A-Jugend des SV Burgweinting zurück und Jakob Brau schoss in acht Spielen…

Bis zur C-Jugend kann man eigenständig Mannschaften stellen. Im Bereich der U17 und der U19 bildet man eine Spielgemeinschaft mit Pfatter und Wiesent, was problemlos klappt.

Kommende Woche steht ein weiteres Spitzenspiel gegen Peising an. Beim TSV ist man zuversichtlich, schließlich wolle man wieder dahin, wo man rund 15 Jahre lang zu Hause war – in die Kreisliga I.

 

Zusätzliche Informationen

Trainer Walter Luttner (41) spielte im Jugendbereich für Post/Süd in der Bayernliga. Nach zwei Jahren in der BOL beim FC Tegernheim wechselte er 1997 in die A-Klasse zurück zu seinem Heimatverein. Viele Jahre war er Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Wörther, denen er bis auf ein halbes Jahr beim SV Wiesent (Meister in der Kreisliga 2008) jederzeit treu blieb. Nach mehreren erfolgreichen Jahren im Jugendbereich des TSV übernahm er im November 2013 die Geschicke der ersten Mannschaft.

Der TSV 1873 Wörth spielte Mitte der 1980er Jahre zwei Jahre in der Bezirksliga. Dann ging es sukzessive abwärts. 1998 schaffte man die Rückkehr in die Kreisklasse, ein Jahr später ging es hoch in die Kreisliga. Dort blieb der TSV bis auf ein Jahr Bezirksliga (2008/09), bevor 2012 der Abstieg in die Kreisklasse erfolgte.

Daniel Sperl feierte am Sonntag ein Tor und seinen 28. Geburtstag. Er ist aktueller Nationalspieler der Deutschen Nationalmannschaft CP (Cerebralparase). Aufgrund eines Verkehrsunfalles ist sein rechter Arm nicht mehr voll bewegungsfähig.