Margitta Klepatzki ist mit 75 Jahren verstorben. Sie engagierte sich in vielerlei Hinsicht und war eine Frohnatur: Selbst ein schwerer Schlaganfall konnte das TSV-Ehrenmitglied nicht aus der Bahn werfen
Tiefe Betroffenheit und Trauer löste vorigen Mittwoch die Nachricht aus, dass Margitta Klepatzki im Alter von 75 Jahren verstorben ist. In Erinnerung bleibt ein fröhlicher und beliebter Mensch, eine Frohnatur, die das Ehrenamt nicht gescheut und viele Veranstaltungen mit Gedichten und Sketchen aufgewertet hat.
Auch nach einem schweren Schlaganfall, der am 31. August 2015 das Leben der Familie von einem Moment auf den anderen völlig auf den Kopf gestellt hat, verlor Margitta Klepatzki nie den Lebensmut, den Glauben und die Hoffnung.
Seit ihrem Tod erreicht die Familie viel Anteilnahme. Daran wird deutlich, dass viele Mitmenschen Margittas ansteckendes Lachen, ihr freundliches, zuvorkommendes und stets positives Wesen, ihre Hilfsbereitschaft, Kreativität und den unglaublichen Lebenswillen in guter Erinnerung behalten werden.
Geboren wurde Margitta Klepatzki als jüngstes von drei Kindern am 23. August 1948 in Niederviehbach bei Dingolfing, wo sie auch die Schule besuchte. Ihre Lehre absolvierte sie bei der Firma Eicher Traktoren. Nach ihrer Weiterbildung zur Sekretärin arbeitete sie bei den Pindl-Schulen, bei Rechtsanwälten und bei den Domspatzen in Regensburg. Im Fasching 1971 lernte sie ihren späteren Mann Herbert kennen. Am 30. März 1973 traten die beiden in Regensburg vor den Traualtar. „Vor genau einem Jahr feierten wir unsere goldene Hochzeit“, erinnert sich Herbert Klepatzki zurück.
„Der Stolz unserer Mama waren ihre drei Enkelkinder“
Mit dabei waren natürlich die Kinder Jürgen, Marion und Steffi. „Der Stolz unserer Mama waren nicht zuletzt ihre drei Enkelkinder Johannes, Antonia und Ludwig. Mit ihnen verbrachte sie viel und gern Zeit“, erklärt die jüngste Tochter Steffi, die von einer unbeschwerten und behüteten Kindheit berichtet.
Im Jahr 1975 erbauten Margitta und Herbert Klepatzki ihr Eigenheim am Hirschbuckelweg in Wörth. „Anschluss zu finden war für Margit“, wie ihr Mann sie zumeist nannte, „kein Problem. Sie war ein äußerst geselliger Mensch.“ Besonders engagiert war sie beim TSV 1873 Wörth, dem sie am 1. April 1983 beitrat. Sie half beim Leistungsturnen, kümmerte sich ums Frauenturnen, organisierte viele Feste, Ausflüge und Radtouren. Bei den Generalversammlungen trug sie ihren Bericht stets in kurzweiliger Versform vor. An der Seite von Dieter Delp fungierte sie einige Jahre als stellvertretende Vorsitzende, lange Zeit war sie eine tragende Säule des Vereins als Turnrätin. „Ich bin für das Gesellschaftliche zuständig“, sagte sie immer wieder.
An allen vier Festtagen war sie im Gschwelltal dabei
Groß war die Freude an ihrem 70. Geburtstag, als sie vom TSV-Vorstandsvorsitzenden Ekkehard Hollschwandner überrascht und zum Ehrenmitglied ernannt wurde. Mit Eifer und Leidenschaft war sie im Jahr 2023 beim 150-jährigen Vereinsjubiläum des TSV Wörth mit dabei. „Beim Festumzug durfte sie in einem Cabrio durch die Menschenmengen fahren. Sehr gefreut hat sich Mama auch, als sie in der Gemeinschaft des TSV ins voll besetzte Festzelt geschoben wurde“, so Tochter Steffi. An sämtlichen der vier Festtage war sie im Gschwelltal mit Freude dabei.
Am 1. Dezember 1989 begann Margitta Klepatzki bei der Firma Thomas Schmalzl GmbH in Wörth. Dort half sie auch noch nach dem Eintritt ins Rentenalter mit und wurde für ihre 25-jährige Firmenzugehörigkeit geehrt.
Der 31. August 2015 änderte ihr Leben komplett
Bis zu jenem 31. August 2015, als sie im Auto auf dem Weg zur Arbeit an der Seite ihres Ehemanns Herbert einen Schlaganfall erlitt. Von einem Augenblick auf den anderen änderte sich das komplette Leben der Familie, die mehrere Tage um das Leben von Margitta Klepatzki bangen musste. Erst danach ging es Schritt für Schritt zurück ins Leben. „Eine Woche Intensivstation, drei Monate Reha in Nittenau, dann noch mal ein Krankenhausaufenthalt. Wir waren so froh, als wir Margit kurz vor Weihnachten 2015 bei uns daheim begrüßen durften“, so der liebevolle Ehemann, der die letzten Jahre sein komplettes Leben darauf ausgerichtet hatte, für sie da zu sein. „Ich bin meinen Kindern dankbar, dass sie mich dabei so gut es eben ging unterstützt haben.
“Dankbar ist die Familie auch den vielen langjährigen Freunden sowie Christiane Pedolzky, Anna-Maria Mosandl und Daniela Rauscher, die über diese Jahre hinweg unschätzbare Hilfe geleistet haben. „Bestens aufgehoben gefühlt hat sich Margit bei den Mitarbeitern der Physiopraxis Biberger, bei der Logopädie-Praxis Renard und der Ergotherapie-Praxis Hans-Peter Bauer“, verdeutlicht Herbert Klepatzki.
Sie liebte das Puzzlespiel und das Zeitunglesen
In den letzten Jahren liebte sie das Puzzlespielen. Auch ihrer Heimatzeitung, der Donau-Post, die sie täglich studierte, blieb sie treu. Beim Gespräch mit den Angehörigen konnten viele ausgeschnittene Artikel zu Rate gezogen werden. In Wort und Bild konnte man Margitta Klepatzki bei Faschingsfeiern und -umzügen, im Kreise der Turnerinnen, bei TSV-Ausflügen, beim Bau des Vereinsheims im Gschwelltal, beim Vortragen lustiger Gedichte oder beim Aufführen von Sketchen betrachten. Auch das sind Erinnerungen, die der Familie Kraft für die kommende Zeit geben. Eine der Kondolenzkarten bringt es auf den Punkt: „Margitta war ein Mensch, den man einfach mögen musste.
“Bescheidenheit, Lebensenergie, Geselligkeit und Hilfsbereitschaft zeichneten sie aus. Gern verbrachte sie Zeit mit ihrem Mann im heimischen Garten. Vor allem Rosen hatten es ihr angetan. Den Mut hat sie nie verloren. Sogar einige Schritte waren mit der Zeit möglich. Die Kommunikation beschränkte sich weitestgehend auf Gestik und Mimik. Dennoch trainierte sie fleißig weiter und konnte mit der Zeit sogar wieder einige Worte bilden.
Sie mochte es, mit ihrem Mann zu singen. Eine Liedsequenz des Schauspielers Hans Moser bleibt in Erinnerung. Herbert sang: „Wann der Herrgott net wui,…“ – Margitta vollendete: „…nutzt es goa nix“.
Den Großteil der letzten Jahre verbrachte Margitta Klepatzki daheim bei ihrem Mann. Dazwischen lagen immer wieder kurze oder längere Krankenhausaufenthalte, die auch ihren letzten Weg seit Mitte Januar diesen Jahres bestimmten. „Sie hat sich mit einem Lächeln auf den Lippen von uns verabschiedet und so wollen wir unsere Mama auch in Erinnerung behalten“, erinnern sich ihre Kinder dankbar.
Trauerfeier an diesem Montag
Am Montag