Unvergessliche Tage beim Turnfest in Berlin

TSV war stark vertreten – Sportlich Erfolge – Kultur und Freizeit kamen nicht zu kurz

10.06.2017 (bl) Beim 35. Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin waren die Leistungsturnerinnen des TSV Wörth stark vertreten. Über 80.000 aktive Turner aller Altersklassen und Sparten wetteiferten während der ganzen Woche um Pokale, Medaillen und Urkunden.

Bereits Anfang des Jahres begannen die Vorbereitungen für dieses Event, bei dem insgesamt 20 Turnerinnen mit vier Betreuern bzw. Kindern vom TSV mit von der Partie waren. Im Vorfeld mussten viele organisatorische Dinge, wie Anreise, Teilnehmermeldungen und Auswahl der Wettkämpfe festgelegt und gebucht werden.

Für den ersten Teil der Truppe fiel am Samstag bereits um 10:15 Uhr der Startschuss. Diese durften mit dem Zug von Regensburg nach Berlin reisen. Der Rest der Gruppe machte sich um 13:00 Uhr mit einem Kleinbus und dem restlichen Gepäck auf den Weg Richtung Berlin. Fast zeitgleich, gegen 19:00 Uhr, kamen alle wohlbehalten in der Emil-Fischer-Schule in Berlin-Wittenau an. Nach Bezug der zwei Klassenzimmer machte sich ein Teil der Gruppe gleich auf den Weg zum Brandenburger Tor bzw. der Straße des 17. Juni. Dort wurde das Internationale Deutsche Turnfest unter dem Motto „Farben der Leidenschaft“ offiziell eröffnet. Eine bunte Mischung von Show-Acts, bei dem viele Teilnehmer von Tänzern, Trommler, Kindern und auch Turn-Stars mitwirkten.

Am nächsten Morgen mussten die ersten Aktiven beim DTB-Wahlwettkampf antreten. Hier können die Teilnehmer vier Disziplinen aus den Bereichen Gerätturnen, Gymnastik, Leichtathletik, Schwimmen, Trampolinspringen und Rope Skipping auswählen. Am gleichen Abend stand der gemeinsame Besuch der Tuju-Party auf dem Programm. Ab 20 Uhr eröffneten die Tore zu den drei Partyhallen ganz nach dem Motto: „Wie bunt ist das denn!“ Zur Auswahl stand eine Neonparty mit farbenfrohen Effekten. Wer es etwas ruhiger haben wollte, konnte sich in die Lounge zurückziehen. Hier gab es eine Silentparty, bei der man auf Kopfhörern selbst bestimmen konnte, zu welcher Musik man tanzen will. Laut war es auf dem Mainfloor in Halle 9, denn hier stieg die Megaparty.

Wenig Schlaf gab es für die TGW-Jugend-Mannschaft, denn der Zeitplan meinte es nicht gut ihnen. Um 9:15 Uhr war der Startschuss für die Schwimmstaffel im Olympia-Forum und im Anschluss folgte das Turnen in der Messe. Die ältere TGW-Mannschaft, die an diesem Tag keine Wettkämpfe zu absolvieren hatte, konnte kurzfristig noch Karten für das Mehrkampffinale der Männer ergattern. Sie waren live dabei als Lukas Dauser vor 6.000 Zuschauern den Mehrkampf beim Internationalen Deutschen Turnfest in Berlin gewann. Zum Abschluss des Tages traf sich die komplette Gruppe zum gemeinsamen Abendessen. Außerdem war eine Teambesprechung, für den nächsten strapazierenden Tag angesagt.

Die Jugend-Mannschaft traf es zeitplanmäßig besonders hart, denn sie mussten wieder frühmorgens los um die letzte Disziplin, die Pendelstaffel, zu absolvieren. Außerdem waren die 16/17-Jährigen mit ihrem Wahlwettkampf dran und die TGW-Erwachsenen mussten ihre Disziplinen für den Gruppenwettkampf absolvieren. Singen, Gruppenturnen und zum Schluss Medizinballweitwurf wurden erfolgreich gemeistert. Zum Abschluss des Tages war die Gruppe bei der Stadiongala im Olympiastadion wieder vereint. Leider spielte das Wetter nicht mit, denn kurz vor Einlass schüttete es wie aus Eimern, so dass fast alle etwas durchnässt ihre Plätze einnehmen mussten. Eröffnet und begrüßt wurden die Zuschauer im ausverkauften Olympiastadion vom Präsidenten des Deutschen Turnerbundes, Dr. Alfons Hölzl aus Regensburg, und der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Die 6.000 Mitwirkenden nahmen in der spektakulären Show die Zuschauer mit auf eine besondere Reise „Turner on Tour – Sightseeing durch Berlin“. Ein doppelstöckiger Cabrio-Bus nahm die Turnerinnen und Turner mit durch die Turnfeststadt und hielt an wohlbekannten Kult-Stätten wie dem Wannsee, Ku’damm oder der Party-Meile an der Warschauer Straße. Aufs Korn genommen wurden auch die Pannen um den Bau des Berliner Flughafens. Internationales Flair boten Showteams aus Dänemark, Finnland, Japan und der Schweiz. Höhepunkt dieser Veranstaltung war die offizielle Verabschiedung von Fabian Hambüchen von der internationalen Turnbühne.

Am Mittwoch wurde erstmals etwas ausgeschlafen, da erst um 11 Uhr die Siegerehrung der TGM/TGW im Sommergarten der Messe stattfand. Dies war der teilnehmerstärkste Wettkampf des Turnfests. Hinter den Abkürzungen verbirgt sich der wohl vielseitigste Wettkampf, den die Deutsche Turnerjugend zu bieten hat: Turnerjugendgruppenmeisterschaft/Turnerjugendgruppenwettkampf. Die Sportler können aus den folgenden Disziplinen wählen: Gruppenturnen, Tanzen, Gymnastik, Singen, Pendelstaffel, Schwimmstaffel, Medizinballweitwurf und Orientierungslauf. Die TGW-Jugendmannschaft erreichte mit 26,60 Punkten (8,95 Turnen; 8,65 Pendelstaffel, 9,00 Schwimmstaffel) den 34. Platz von 92 Teams. Das Team der TGW-Erwachsenen schaffte mit 27.65 Punkten (8,65 Turnen; 9,5 Singen; 9,5 Medizinballweitwurf) den 35. Platz von 72 Mannschaften. Nachmittags hatte dann die Altersklassen 18 bis 29 ihren Wahlwettkampf zu absolvieren. Die Mädels der Jugendgruppe ergatterten sich währenddessen bei der Autogrammstunde von Florian Hambüchen noch einige heiß begehrte Autogrammkarten und Schnappschüsse. Den Rest des Tages konnte man gemütlich ausklingen lassen.

Die anstrengenden Tage in Berlin, bei denen alle Teilnehmer im Durchschnitt zehn bis 15 Kilometer zu Fuß unterwegs waren, waren vorbei. Die restlichen beiden Tage standen unter dem Motto Kultur und Sightseeing. Der Donnerstag begann mit einem gemeinsamen Frühstück auf dem Fernsehturm, wo man einen atemberaubenden Ausblick auf ganz Berlin hat. Das war ein Geburtstagsgeschenk der Turnerinnen für ihre Trainerin und Organisatorin Lydia Fischer. Anschließend ging es zum Brandenburger Tor um das obligatorische Gruppenfoto zu schießen. Besonders viel Spaß hat den Turnerinnen auch der „Berlin uff Achse“-Test gemacht. Dies war ein Fitnesstest für jedes Alter mit Mitmachstationen vor dem Platz der Republik, Hauptbahnhof, Washingtonplatz, und dem Kranzler Eck. Den Rest des Tages vergnügten sich die einzelnen Gruppen auf dem Kurfürstendamm, einige besuchten das KaDeWe. Der Tag wurde mit einem gemeinsamen Essen bei einem Italiener abgeschlossen.

Am letzten Tag ging es noch zum Checkpoint Charly. Anschließend genossen alle die einstündige Spreefahrt durch das Regierungsviertel und entlang der Museumsinsel. Nachmittags ging es letztmals zu den Messehallen in denen einige auf den AirTrack-Bahnen turnten, andere besuchten eine Choreographie-Werkstatt. Die Übungsleiter holten beim BTV-Stand noch die Urkunden für den Wahlwettkampf ab. Zur Freude der Trainer wurden einige sehr gute Platzierungen erreicht. In der Altersklasse 14/15 schaffte Maja Hammerschmid unter knapp 500 Teilnehmern mit 42,82 Punkten einen hervorragenden 17. Platz. Sophia Berger landete unter 462 Startern in der AK 16/17 mit 40,95 Punkten auf dem 53. Platz. 275 Aktive waren in der Altersklasse 18/19 mit dabei. Christina Lorenz holte sich hier mit 42,56 Punkten den 16. Platz. Jasmin Wirth wurde in der AK 20-24 mit 42,41 Punkten 31. von 315 Aktiven. Bei den 35-39-jährigen wurde Julia Wolf 15. von 57. Beate Lorenz erreichte in der AK45-49 von 101 Teilnehmern den vierten Platz. Fischer Lydia wurde 16. Um 19 Uhr trafen sich dann alle wieder zur Abschlussveranstaltung im Sommergarten, bei der alle Turnfestteilnehmer mit einer Show und Dankesworten verabschiedet wurden. An die neue Turnfeststadt Leipzig 2021 wurde symbolisch der Staffelstab weitergegeben.

Ein großes Lob schenkten die Übungsleiter den aktiven Turnerinnen, die über die ganze Woche diszipliniert bei der Sache waren und keinerlei Probleme bereiteten. Alle waren von der Woche in Berlin begeistert und kehrten ohne Verletzungen nach Hause und hoffen in vier Jahren, beim Internationalen Deutschen Turnfest in Leipzig, wieder mit von der Partie zu sein.